Die Videos wurden im April und Mai 2020 aufgenommen. Als die Covid-19 überall auf der Welt angriffen. Alles wurde gestoppt.
Manchmal ging ich in meiner Wohnung spazieren, weil es das Einzige war, was ich in dem Moment tun konnte. Ich hatte eine Kamera und ein Mikrofon dabei. Ich nahm sie mit, wenn ich spazieren ging. Die Ansichten und die Klänge durch die Elektronik waren völlig anders als das, was ich von der Natur empfangen habe.
Der Spaziergang hat meine Sichtweise erweitert. Vorher war meine Welt auf 50 Meter von zu Hause und der Schule begrenzt. Das Ende der Welt war nur 50 Meter entfernt.
In der Zeit, mit der Kamera und dem Mikrofon konnte ich die Angst überwinden. Die Angst, dass die Welt untergehen wird. Die Angst, dass meine Musik nicht irgendwo ankommt. Die Angst, dass ich nicht weiß, wie die Zukunft aussieht.
…
Immer, wenn ich das Gefühl hatte, dass die Aussicht etwas Neues ist, habe ich sie in die Kamera und ins Mikrofon genommen. Obwohl alles schon da war, wusste oder merkte ich nicht, dass sie da waren.
Wenn die unerwartete Pause nie passiert wäre, könnte ich nie sehen, wie die Welt ist, wie sie ist. Ich saß in der Ecke fest. Mit geschlossenen Augen. Mit Angst. Ich hoffe, dass Sie die Neuheit und die anhaltende Energie spüren können, die ich während der Aufnahme der Videos fühlte.
Überraschenderweise, aber nicht überraschenderweise, war es nicht das Ende der Welt.
Es war nur eine Verbindungslinie, so wie viele andere Linien auch,
die in die andere Richtung der Welt führt.
Es braucht nicht viele Dinge, um die Linie zu überschreiten.
Was man braucht, ist nur Mut und Hoffnung.
Ich bin froh, dass ich sie übertreten konnte. Ich hoffe, dass wir alle die Linie überschreiten können.
- April 2020.
